Netzwerk Kultur Dresden

Als im Sommer publik wurde, dass der Finanzbürgermeister eine Streichvorgabe von 580.000 EUR allein im Bereich der freien Kulturförderung in den Haushaltentwurf geschrieben hat, spätestens als zudem bekannt wurde, dass dieser Entwurf den Segen der Bürgermeister_innen erhalten hat, war klar, dass die zweijährliche herbstliche Diskussion zum nächsten Doppelhaushalt auch im Bereich der freien Kulturförderung eine besonders spannende wird.

Im Jahr 2015 hat sich die Landeshauptstadt das Motto „Dresden. Weltoffene Stadt der Kreativen“ gegeben. Dieser Anspruch muss erst einmal eingelöst werden. Nicht nur durch Rücknahme der Kürzungen bei den freien und den städtischen Kultureinrichtungen. Sondern zudem durch eine faire Förderung bzw. Budgetierung, die – bei aller Eigenverantwortung der Kultureinrichtungen – ausreichend und tarifgerecht bezahltes Personal ermöglicht und ein vernünftiges Maß an Sach- und Betriebskosten bereitstellt. Außerdem muss die Wirtschaftsförderung der Stadt Förderstrukturen auch für die kleineren „Kreativen Unternehmer_innen“ schaffen.

Denn das breite, bunte und vielfältige kulturelle Leben in Dresden schreibt man sich politisch gerne auf die offiziellen Fahnen. Doch unter welchen Umständen und mit welchem Einsatz durch alle Beteiligten in und um die Kultureinrichtungen dieses gestemmt wird, das wird gerne übersehen.

Um diesem wichtigen Faktor im gesellschaftlichen und wirtschaftlichem Leben Dresdens die ihm gemäße Bedeutung zu verschaffen, gründete sich im Sommer das »Netzwerk Kultur Dresden«, der Zusammenschluss von Kulturinstitutionen, Kreativwirtschaft und vielen Einzelpersonen.

Es wird also ein spannender Herbst werden.

Der Aufruf der Dresdner Kreativen bezieht sich auch auf die Initiative der Kulturpolitischen Gesellschaft: kultur_fair_foerdern_(KuPoGe)

Jana Betscher
Frank Eckhardt
Magnus Hecht
für das Netzwerk Kultur Dresden

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