Postplatzkonzert am 16. März – ZIVILCOURAGE

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Wir laden Euch herzlich zu unserem siebtem Postplatzkonzert am Montag, den 16. März um 19 Uhr ein.
Das Thema ist Zivilcourage. Wir freuen uns auf Euch!

Zivilcourage – Zu Risiken und Nebenwirkungen…

Zivilcourage, gern und oft beschworen in Sonntagsreden, kann es für die couragierten Menschen schnell gefährlich werden. Wir erinnern uns an Dominik Brunner; er wurde zu Tode geprügelt, nachdem er an einer Münchner S-Bahnstation Schülern geholfen hatte, die von jugendlichen Schlägern angegriffen worden waren.

Kürzlich erst ist der ehrenamtliche Bürgermeister von Tröglitz, einem kleinen Ort in Sachsen-Anhalt, zurückgetreten. Rechtsextreme hatten ihn und seine Familie bedroht, weil er sich für die Unterbringung von Flüchtlingen in der Gemeinde eingesetzt hatte. Hilfe und Unterstützung von Behörden erhielt er offenbar nicht.

Was ist Zivilcourage?
Dazwischengehen, egal ob Rechtsextreme oder Gewalttäter anderer Art zugange sind?
Oder auch sich der politischen Erwartungshaltung zu verweigern, dass man trotz Gewaltandrohungen aufrecht seinen Weg ginge?

Was sind Risiken?
Zieht man als couragierter Mensch Gewalt fahrlässig auf sich?
Ist man als couragierte Person etwa selbst schuld, wenn man angegriffen, verletzt oder gar getötet wird?

Was sind Nebenwirkungen?
Unterlässt es deshalb der ein oder andere sich für seinen Mitbürger einzusetzten und schaut weg?
Wollen wir wirklich in einer Gesellschaft leben, in der verbale und körperliche Gewalt im öffentlichen Raum einfach hingenommen wird, weil Menschen Angst haben müssen, zu helfen?

All diesen Fragen rund um Zivilcourage, persönliche Risiken und gesellschaftliche Nebenwirkungen wollen wir uns auf dem Postplatzkonzert am nächsten Montag, dem 16. März, ab 19 Uhr nähern.

Das Plakat zur Veranstaltung kann hier als PDF heruntergeladen werden:
PPK_ZIVILCOURAGE.pdf


We invite all of you to our 7th Postplatzkonzert on Monday, 16th March at 7 pm.
The topic will be moral courage. We are excited to see You there!

Moral Courage – About risks and side effects …

Moral courage, often and frequently invoked in speeches by politicians, can quickly become dangerous for the people who live it. We are reminded of Dominik Brunner, who was beaten to death because he had protected students riding a S-Bahn in Munich from attacks by some youths.

Only recently, the honorary mayor of Tröglitz, a small town in Saxony-Anhalt, was forced to resign. Right-wing extremists had threatened him and his family because he has been a champion for refugee accomodations in the community. He apparently did not receive any help or support from the authorities.

What is moral courage?
Is it doing something whenever there is violence commited by right-wing extremists or any other perpetrators?
Or is it also refusing the political dogma that you should always continue whatever you are doing, disregarding all threats of violence?

What are the risks?
When you get attacked violently for your moral courage, is that because you were negligent?
Is it a courageous person’s own fault if they get attacked, hurt, or even killed?

What are side effects?
Does this cause people to refrain from standing up for their fellow citizens and look the other way?
Do we really want to live in a society in which verbal and physical violence in the public arena are accepted as a fact of life, because people are too afraid to help?

We will examine all those questions of moral courage, personal risks and societal side effects at the Postplatz Concert next Monday, the 16th of March, 7 pm.

The poster of the event can be downloaded as PDF here:
PPK_MORAL_COURAGE.pdf

Postplatzkonzert am 9. März – „Bio-Deutsch?!“

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Wir laden Euch auch diese Woche herzlich zu unserem sechsten Postplatzkonzert zum Thema „Bio-Deutsch?!“ ein. Islamwissenschaftler Tobias Morike wird den Begriff Bio-Deutsch dekonstruieren. Für die Musik sorgen diesmal die Jindrich Staidel Combo, Airwolf und der Dresdner Gnadenchor. Los geht’s am Montag, dem 9. März 2015 um 19 Uhr auf dem Postplatz! Wir freuen uns auf Euch!

Was bedeutet eigentlich bio-deutsch? Hier geboren, gesät von deutschen Eltern, die wiederum von ihren Vorfahren angepflanzt wurden? Behaglich aufgezogen auf deutschem Boden und gedüngt mit deutschen Werten?

Und was bedeutet das für Menschen, die in zweiter oder dritter Generation in diesem Land sind? Sie leben zwar seit mehreren Jahrzenten hier, haben einen deutschen Pass, aber das sind doch keine „richtigen“ Deutschen. Oder doch?

Die Integrationsdebatte hat viele fragwürdige Begriffe zu Tage gebracht. Bio-Deutsch gehört zu den schillernden. Der Begriff benennt, was für viele heute noch das „Deutschsein“ definiert – die biologische Abstammung, eben „deutsches Blut“ – und für etliche Mitmenschen alltags-rassistische Realität ist. Geflüchtete und Eingewanderte sollen sich integrieren, aber sie und ihre Kinder und Kindeskinder können niemals bio-deutsch werden.

Wir wollen uns am Montag mit dem Begriff auseinandersetzen, uns an die eigene, höchstwahrscheinlich nicht urdeutsche Nase fassen, unser Selbstverständnis als deutsche Gesellschaft hinterfragen,  angesichts eigener rassistischer Denkfehler erschrecken, aufzeigen was solch eine Bezeichnung anrichten kann und welche Rolle die Abstammung nach wie vor bei der Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft spielt.


We invite ALL of YOU to our 6th Postplatzkonzert which will address the topic “Bio-Deutsch?!”. Islamic Scholar Tobias Mörike will deconstruct the word Bio-Deutsch. The Jindrich Staidel Combo, Airwolf and the Dresdner Gnadenchor will entertain us with music!

Monday 9th March 2015 at  Postplatz. We are excited to see you there!

What does bio-deutsch mean? Born in Germany, seeded from German parents, who themselves were seeded by their ancestors? Reared cosily on German ground and instilled with German values?

And what does that mean for humans who are living in this country as the 2nd or 3rd generation? They have been living in Germany for several decades and have a German ID card, but are not “real” Germans yet… or are they?

The debate about integration has created a lot of suspect words. Bio-Deutsch is one of them. For many people this word is still defined as “being German” – the biological origin, “German blood”- and is a racist reality for a lot of people in everyday life. Refugees and immigrants have to integrate themselves, but their children and childrens’ children will never be bio-deutsch.

Postplatzkonzert am 2. März

Auch im März gehen die Postplatzkonzerte weiter. Der 2. März steht unter dem Thema Asyl, der Aufruf lautet wie folgt:

Auch am kommenden Montag wird das „besorgte Volk“ zu Tausenden durch unsere Stadt ziehen, um seiner Angst vor dem Neuen und dem Fremden Ausdruck zu verleihen. Angesichts der medialen Präsenz dieses Teils der Bevölkerung droht in Vergessenheit zu geraten, dass das gegenwärtige Asylsystem insbesondere für jene Menschen eine Zumutung ist, die hier Schutz suchen müssen. Oft nach unbeschreiblichen Erfahrungen und Verlusten werden diese Menschen erst kaserniert und treffen dann hier mitten unter uns auf andere Menschen, deren Angst – angestachelt durch völkisch-nationale Hetzreden – zunehmend in Wut und Hass umschlägt.
Dieser Feindseligkeit in all ihren Formen wollen wir nicht unwidersprochen unsere Stadt überlassen!

Wir laden daher herzlich zu unserem fünften Postplatzkonzert am Montag, den 02. März um 19:00 Uhr ein! Neben thematischen Redebeiträgen erwartet Sie Musik zum Tanzen sowie die Begegnung mit anderen engagierten Menschen.

Postplatzkonzert und Demo am 23. Februar

Am kommenden Montag um 18 Uhr findet wieder ein Postplatzkonzert statt. Auch an diesem Tag sind alle Menschen in und um Dresden herzlich eingeladen für die uneingeschränkte Umsetzung der Menschenrechte und das Recht auf freie Religionsausübung und gegen jedwede Diskriminierung auf die Straße zu gehen.

Als Bands haben wir den Geigerzähler, Alberthain und die Fineripps, ein Science Slam beendet auf unserer Bühne die Kunstaktion der gelben Container und als Redner konnten Prof. Dr. Kirschbaum gewinnen.
Wir werden ab 19:30 Uhr eine Demo ab Postplatz starten. Banda Comunale wird tanzbares zum Laufen spielen.

Macht Krach mit eigenen Instrumenten, vergesst eure Warnwesten nicht und bringt Seifenblasen, Malkreide, Plakate, Schilder, Banner und Luftballons mit!

FacebookTwitterwww.postplatzkonzerte.deinfo@postplatzkonzerte.de

Postplatzkonzert am 16. Februar um 18 Uhr

Am kommenden Montag um 18 Uhr findet wieder ein Postplatzkonzert statt. Auch an diesem Tag sind alle Menschen in und um Dresden herzlich eingeladen für die uneingeschränkte Umsetzung der Menschenrechte und das Recht auf freie Religionsausübung und gegen jedwede Diskriminierung auf die Straße zu gehen.

Als Band konnten wir bisher Die Bagels gewinnen. Außerdem wird es Straßenkunst geben. Vergesst eure Warnwesten nicht und bringt Seifenblasen, Malkreide, Plakate, Schilder, Banner und Luftballons mit!

Das Netzwerk Dresden für alle, das Netzwerk Kultur sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger laden herzlich dazu ein und bitten alle gesellschaftlichen Gruppierungen aus Kultur, Wirtschaft, Sport, Wissenschaft, Religion und Politik, sich unserem Aufruf anzuschließen und diesen zu verbreiten.

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Postplatzkonzert am 9. Februar um 18 Uhr

Auch am 9. Februar findet um 18 Uhr wieder eine Kundgebung mit Konzerten auf dem Postplatz statt.

Eingeladen sind auch dieses Mal alle Menschen, die sich für das freie Recht auf Religionsausübung stark machen wollen und für eine offene Willkommenskultur eintreten.

Es spielen die Bands Silent Poem, Dawn und das Duo Hand in Hand. Außerdem wird es Straßenkunst geben. Vergesst eure Warnwesten nicht und bringt Seifenblasen, Malkreide, Plakate, Schilder, Banner und Luftballons mit!

Wir bitten alle gesellschaftlichen Gruppierungen aus Kultur, Wirtschaft, Sport, Wissenschaft, Religion und Politik, sich unserem Aufruf anzuschließen und diesen zu verbreiten.

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